Heilpilze? Was soll das denn sein? Nein, es geht hier nicht um narrische Schwammerln, weder um die kleinen psychedelischen von der Alm, noch um den Fliegenpilz, der angeblich Flügel verleiht. Wir könnten mal Ötzi fragen. Die Gletschermumie, nicht den DJ.
Der Mann, der vor über 5.000 Jahren in den Ötztaler Alpen tödlich verunglückt ist und dann bis 1991 im Gletscher konserviert war, hat eine Menge zu erzählen. Unter anderem sprechen die Birkenporlinge, die er dabei hatte, von seinem Wissen um den medizinischen Nutzen dieser Baumpilzart – die man oft in Gärten findet, in denen es ein, zwei Birken gibt.

Birkenporlinge sind ein gutes Beispiel für heimische Heilpilze. Sie sind sehr häufig, kaum zu verwechseln, leicht zu verarbeiten und sehr gesund. Sie sind wohl das weltbeste Mittel gegen Gastritis, und wie DNA-Analysen zeigten, litt auch der Mann aus dem Eis an Gastritis. Der Pilz kann sogar Darmparasiten den Garaus machen. Mein Hund wurde mit pulverisierten Birkenporlingen aus dem nahegelegenen Wald von den gefürchteten Giardien befreit. In Kombination mit Kräutern und einigen Wochen Kohlenhydrat-Karenz.
So wie es Heilkräuter gibt, gibt es eben auch Heilpilze. Sie sind seit Menschengedenken fester Bestandteil der Volksheilkunde, überall wo es Pilze gibt – also so ziemlich auf der ganzen Welt. Sie wachsen am Boden und auf Bäumen, lassen sich gut sammeln und verarbeiten oder auch einfach (pulverisiert, extrahiert und verkapselt) im Handel beziehen.
In der Ernährungsberatung spricht man eher von Vitalpilzen, weil es hier nicht um Heilung geht, sondern um Prävention; es sind aber dieselben Pilze. Heil- bzw. Vitalpilze sind ausnahmslos ungiftig, und wenn sie weder holzig noch bitter sind, sind sie gleichzeitig wunderbare Speisepilze. Bekannte Beispiele sind Austernpilz und Shiitake.

Neben den klassischen Speisepilzen gibt es auch sogenannte Würzpilze, zum Beispiel den Aniszähling, den Nelkenschwindling oder drei verschiedene Knoblauchschwindlinge. Würzpilze sind im Geschmack so kräftig, dass man nur kleinste Mengen verwenden kann. Oft sind sie außerdem zäh, und manche führen in größerer Menge zu Verdauungsstörungen. Ein, zwei Tipps von Pilzkundigen helfen bei der sicheren Anwendung.

Der Langstielige oder Saitenstielige Knoblauchschwindling (Mycetinis alliaceus, Bild) zählt zu jenen Würzpilzen, die man mitkocht und – wie Lorbeerblätter – vor dem Essen wieder aus der Suppe entfernt.
Schwindlinge sind Pilze, deren kleiner Hut in „schwindelerregender“ Höhe zu sitzen scheint. Die Stiele sind überproportional lang und beim Saitenstieligen Knoblauchschwindling drahtig, zäh und schwarz. Er ist äußerst vorsichtig zu dosieren, weil er sonst zu Magen-Darm-Beschwerden führt. Dasselbe gilt für den Große Knoblauchschwindling. Nur der Echte Knoblauchschwindling ist uneingeschränkt genießbar und ein ausgezeichneter Speisepilz.
Pilzpräparate werden erfolgreich zur Nahrungsergänzung eingesetzt, und zwar bei Mensch und Tier. Sie können den Magen-Darm-Trakt pflegen, die Reduktion von Übergewicht unterstützen, überlastete Nerven stärken, den Schlaf fördern, bei Allergieneigung und erhöhter Infektanfälligkeit ausgleichend wirken, Autoimmunerkrankungen hintan halten, bei Menschen außerdem das Osteoporose-Risiko senken, Wechselbeschwerden lindern, die Gedächtnisleistung erhalten und vieles mehr.
Als Weihnachtsspecial gibt’s heuer zur Ernährungsberatung* für Mensch (€ 75) oder Hund (€ 60) gratis dazu wahlweise …
# mein Buch Heimische Heil- und Vitalpilze – 20 Pilze für Küche und Hausapotheke ODER
# 100 g Hericium-Pulver (vom ganzen Pilz)
Ich wünsche eine besinnliche (Vor-)Weihnachtszeit und im neuen Jahr viel Zeit im Wald!
Pilzliche Grüße,
Gerit Fischer
- Termine Heilpilzwanderungen
- Ernährungsberatung für Mensch, Hund und Katze
- willkommen@gerit-fischer.at, 0699 11 37 57 11
Dieser Beitrag ist Teil des Online-Adventkalenders von Wildpflanzenexpertin Christine Grasl. Herzlichen Dank fürs Mitmachendürfen! 🙂 www.christinegrasl.com/anmeldung-adventskalender-2022